Der Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades) ist eine wärmeliebende Art, die in klimabegünstigten Gebieten Südwestdeutschlands ihre eigentliche Verbreitung hat. Hier kann sie, insbesondere im Oberrheingraben, regelmäßig in drei Generationen gefunden werden. Sie besiedelt hier ursprünglich extensiv bewirtschaftetes, mesophiles Grünland. In den letzten Jahren haben sich die Habitatansprüche verschoben und die Art kommt nun auch auf Ruderal-Brachen, Waldlichtungen bis hin zu Kalkmagerrasen vor. Eine solche Änderung der Habitatansprüche ist auch bei anderen Arten mit Arealerweiterungen typisch (HOCK 1990, THOMAS 2001). Grundlage für ein Vorkommen sind trotzdem Bestände der Raupenfutterpflanze, verschiedene Trifolium- und Lotus- Arten, aber auch an Medicago werden Larvalstadien gefunden.
Cupido argiades ist relativ einfach zu bestimmen, durch seine Größe wird er allerdings leicht übersehen. Dieses Männchen wurde am 8.08.2012 im südlichen Jonastal aufgenommen.
Der Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades) ist eine wärmeliebende Art, die in klimabegünstigten Gebieten Südwestdeutschlands ihre eigentliche Verbreitung hat. Hier kann sie, insbesondere im Oberrheingraben, regelmäßig in drei Generationen gefunden werden. Sie besiedelt hier ursprünglich extensiv bewirtschaftetes, mesophiles Grünland. In den letzten Jahren haben sich die Habitatansprüche verschoben und die Art kommt nun auch auf Ruderal-Brachen, Waldlichtungen bis hin zu Kalkmagerrasen vor. Eine solche Änderung der Habitatansprüche ist auch bei anderen Arten mit Arealerweiterungen typisch (HOCK 1990, THOMAS 2001). Grundlage für ein Vorkommen sind trotzdem Bestände der Raupenfutterpflanze, verschiedene Trifolium- und Lotus- Arten, aber auch an Medicago werden Larvalstadien gefunden.
Cupido argiades ist relativ einfach zu bestimmen, durch seine Größe wird er allerdings leicht übersehen. Dieses Männchen wurde am 8.08.2012 im südlichen Jonastal aufgenommen.
Südlich des Alpenhauptkammes kann er am ehesten mit dem Südlichen Kurzschwänzigen Bläuling (Cupido alcetas) verwechselt werden.
In unseren Breiten ist das Weibchen im Flug leicht mit einem Zwergbläuling (Cupido minimus) zu verwechseln.
Bereits Bergmann (1952) berichtet von Jahrzehnte langem Ausbleiben der Art in Thüringen, bevor sie 1947 durch den außergewöhnlichen heißen Sommer wieder in verschiedenen Regionen gefunden wurde, so auch im Raum Arnstadt an der Alteburg.
Der letzte bekannte Nachweis stammt aus dem Jahr 1957 bei Gera-Roschütz (Thust 2006).
Die Klimaerwärmung der letzten Jahre hat der polyvoltinen, zur Arealerweiterung neigenden Art zu einer enormen Ausbreitung in Deutschland geholfen. Seit 2006 lassen sich leichte Ausbreitungstendenzen in Deutschland erkennen, vor allem das Jahr 2010 war ein gutes Ausbreitungsjahr. Hier wurden das Saarland, Hunsrück, aber auch die Fränkische Schweiz etc. besiedelt.
In diesem Jahr hat Cupido argiades in Süddeutschland sehr große Populationen hervorgebracht und da ist es bei einer vagilen Art nicht verwunderlich, dass größere Ausbreitungsschritte vollzogen werden. So wurde die Art bereits aus Niedersachsen, NRW und Hessen von mehreren Fundorten gemeldet.
Die obigen Biotopaufnahmen sind unmittelbar an der Fundstelle von Cupido argiades entstanden. Alle potentiellen Futterpflanzen sind im Gebiet anzutreffen. Präimaginalstadien habe ich leider nicht finden können.
In Thüringen liegen mir aus 2012 folgende sichere Funde vor:
Mario Trampenau, 11.07.2012, Bad Blankenburg, Gölitzer Wände, 1 Weibchen, schriftl. Mitt.
M. Hellner, Vessertal, Mai 2012, www.biosphaerenreservat-vessertal.de
Wolfgang Hock, 08.09.2012, südl. Jonastal, Gossel, 1 Männchen und 1 Weibchen
Es kann davon ausgegangen werden, dass bereits viele, bisher unbeobachtete Habitate besiedelt worden sind. Die sehr kleinen und flinken Bläulinge können sehr leicht in den Habitaten übersehen werden, gerade auch dann, wenn sie nur in geringer Anzahl vertreten sind. Hier bleibt die Frage offen, aus welchem Naturraum die Art nach Mittelthüringen vorgedrungen ist. Denkbar ist eine Ausbereitung aus Westen entlang der A4 (Meldungen aus Bad Hersfeld), aber auch aus dem SW, ausgehend von den fränkischen Populationen über die Hohe Geba, Vessertal und Thüringer Wald.
Die kleinen Vorkommen in Sachsen werden wohl kaum zu einer Ausbreitung Richtung Westen geführt haben.
Trotz der Ausbreitungen wird Cupido argiades auf der Roten Liste geführt. Das hat sicher seine Berechtigung, schließlich können mehrere klimatisch ungünstige Jahre zu einem Verlust der Ausbreitungsgebiete führen. Zudem sind die ursprünglichen extensiv genutzten mesophilen Feuchtwiesen stark im Rückgang begriffen, so dass die Art ihre eigentlichen Reproduktionshabitate stetig verliert.
Bleibt abzuwarten wie weit und wie lange sich diese interessante Art in Deutschland und Europa ausbreitet.
Literatur:
BERGMANN, A. (1952): Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 2. Tagfalter. Jena
HOCK, W. (1990): Zur Arealerweiterung von Scotia puta in den Niederlanden und dem Niederrheinischen Tiefland, Lep. Noctuidae, Melanargia 2, S. 17-30, Leverkusen
THOMAS, C.D. et. al (2001): Ecological an evolutionary processes at expending range margins. Natur, London. 411, 577-581, London
THUST, R., KUNA, Gerd, ROMMEL, Rolf-Peter (2006): Die Tagfalterfauna Thüringens - Zustand in den Jahren 1991 - 2002, Jena
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Biermann Susanne (Donnerstag, 25 Juli 2013 20:20)
Hallo, heute am 25.7 . 2013 habe ich ein Männchen von cupido argiades der zweiten Generation in Erfurt auf dem wiesenhügel gefunden, Foto gelang leider nicht.
Viele Grüße
Susanne
Wolfgang Hock (Montag, 12 August 2013 21:57)
Hallo Susanne,
danke für deine interessante Information. Hast du die Daten weiter geleitet, ein interessanter Fund.
Viele Grüße
Wolfgang
Disse, Holger (Sonntag, 10 August 2014 21:00)
Hallo Herr Hock,
ein guter Freund hat ein Männchen des kurzschwänzigen Bläulings Anfang Juli in Jena gesehen. Leider keine Fotos !
Beste Grüße
Holger Disse
Hoppmann, Christine (Samstag, 13 Februar 2016 16:27)
Ein cupido argiades in Rositz, Altenburger Land am 19.09.2015 auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Gertrud wurde anhand Foto von Gerd Kuna bestimmt.
Köhler, Ute (Samstag, 03 September 2016 21:27)
Hallo Herr Hock
Ich habe heute 03.09.2016 in meinem Garten den kurzschwänzigen Bläuling gefunden.Es war eine Dame die stundenlang mit der Eiablage beschäftigt war.Auf zahlreichen Blüten befinden sich nun die Eier
NRW/ nähe Zülpich, Eiablage nur an Esparsette
Belegfotos sind vorhanden, falls gewünscht.
Viele Grüße
Ute Köhler