Diesen Sommer verbrachten wir unseren Urlaub im geliebten Wallis. Vom 1.-15. August ging es ins hoch gelegene Saastal. Von hier erreichen wir schnell die 3000m, um der Hitzeperiode zu entgehen.
Natürlich standen ausgedehnte Wanderungen ohne großem Fotogepäck im Vordergrund, die Seele einmal baumeln lassen und die Landschaft genießen. Aber etwas Zeit verbleibt immer für die Naturfotografie, oder es gibt ja noch die Nacht :-).
Von unserer wunderbaren Ferienwohnung aus konnte ich gleich den Sternenhimmel aufnehmen. Bedingt durch den Vollmond war die dunkle Nacht aber nur auf eine Stunde begrenzt. Aber das reicht ja manchmal auch für Aufnahmen.
Am Stausee Mattmark versuchte ich mich am Vollmond mit Gletscherlandschaft. Eigentlich eignet sich die Vollmondzeit nicht zur Sternenfotografie, aber die Landschaft mit Sternenhimmel kann man halt nur bei Vollmond machen.
Es handelt sich bei dieser Staumauer um die europaweit größte Naturmauer eines Stausees. Beim Bau kam es vor 55 Jahren zu einer Tragödie, 66 Arbeiter wurden von einer Eislawine des Allalingletschers in ihren Baracken begraben. Die größte Tragödie, die sich bei einem Bau in den Alpen ereignete. Zur Erinnerung stellte man zum 50. Jahrestag ein Denkmal auf. An dieser Stelle versuchte ich Himmel und Erde etwas näher zu bringen und wählte als naturfotografisches Stilmittel einen Startrail. Dabei handelt es sich um eine Zeitrafferaufnahme der sich um den Polarstern drehenden Sterne.
Aber erst einmal genug von der Nacht, was wäre ein Alpenurlaub ohne Murmeltiere? Diese Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können und in ihrer Landschaft zu zeigen, ist einfach wunderbar. Hier ein paar Beispiele.
Steinböcke waren dieses Jahr leider nur wenige zu finden. auch wenn der erste Warnhinweis recht verheißungsvoll war.
An einem Abend konnten wir aber zwei Jungböcke mit einer Geis an unserer Favoritenstelle erwischen.
Beeindruckend ist natürlich auch die Pflanzenwelt an der Grenze zur Eiswelt. Diese Überlebenskünstler sind extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Bei Tage werden es schnell 60 Grad und mehr auf den schwarzen Steinen, in der Nacht sackt die Temperatur in der Höhe schnell auf einige Minusgrade.
Erstaunlich, was hier die Natur für Anpassungen hervorgebracht hat.
Natürlich standen aber die Wanderungen im Vordergrund. Nicht immer waren die "Wegmarkierungen" einfach zu finden :-(.
Ein ganz besonderer Urlaub geht zu Ende. Eine faszinierende Bergwelt, Gastfreundschaft und immer ein sicheres Gefühl, in den Höhen der Berge, sicher in Coronazeiten unterwegs zu sein. Eben ein Stück näher am Himmel ...
Ich hoffe, der kleine Ausflug in die Berge hat gefallen und macht Lust auf Begegnungen am Wegesrand, wo immer man auch unterwegs ist.
Wolfgang Hock