Kurzfristig verbrachten wir eine Woche in Prerow auf dem Darß. Mitte Oktober ergeben sich schöne Fotomotive im Herbstwald, ausgedehnte Wanderungen an der Küste oder auch Fahrradtouren über das weite Land. Natürlich freut man sich dann auch über den Herbstzug der Kraniche, zu denen ich hier ein paar Bilder zeigen möchte.
Kraniche verlassen ihre sicheren Übernachtungsplätze auf der Insel Kirr oder auf Pramort schon weit vor Sonnenaufgang. Es lohnt sich also bereits zu dieser Zeit am Bodden zu stehen und auf die aufbrechenden Kraniche zu warten.
Mit Aufgang der Sonne kommt richtig Bewegung in die Formationen. Tausende Kraniche ziehen am Horizont entlang, die Rufe durchdringen die morgendliche Ruhe am Bodden und prägen sich mit den Bildern ein.
Beeindruckend sind die Wolkenformationen zur Goldenen Stunde mit den Silhouetten der Kraniche.
Für die weiteren Aufnahmen verlasse ich den unmittelbaren Boddenbereich und fahre zum Günzer See. Dort ist es am Kranichinfozentrum Kranorama und den umliegenden Äckern gut möglich, Kraniche zu fotografieren. Das sollte natürlich nur aus gebührendem Abstand erfolgen, oder aus dem Auto heraus. Der Herbst zeichnet hier auch wunderbare Farben in das Schilf und so lassen sich die Kraniche gut im herbstlich gefärbten Schilf darstellen.
Auf den abgeernteten Maisfeldern ist die Umgebung zwar nicht so reizvoll, aber die Kraniche bekommen hier die letzten Happen als Energiereserven für ihren Weiterflug Richtung Südeuropa. Im morgendlichen Gegenlicht ergeben sich aber auch hier interessante Motive.
Einzelne Streithähne sorgen immer wieder für Action auf dem Acker, das freut natürlich auch einen Naturfotografen, wenn etwas Bewegung in die Szenerie kommt.
Auch die Jungkraniche versuchen sich in den ersten Rangordnungen. Leider ist auch in diesem Jahr die Zahl der Jungkraniche recht gering. Von den 600 hier gezählten Vögeln waren lediglich 28 Jungtiere.
Am Abend heißt es dann wieder den Kranicheinflug am Bodden zu beobachten. Herrliche Lichtstimmungen zeigen sich im Schilf, die Kontaktrufe der Bartmeisen sind überall zu hören. Dann schließlich werden sie abgelöst von den Rufen der Kraniche, die nun wieder zu ihren Einständen auf die Kirr und Pramort einfliegen.
Damit neigt sich ein Kranichtag auf dem Darß dem Ende zu. Es gibt aber zwischen den Morgen- und Abendstunden eine Menge an tollen Fotomotiven zu entdecken. Dieses würde aber den Beitrag hier sprengen, vielleicht später einmal mehr zum geheimnisvollen Darßwald oder dem wilden Weststrand.
Bis dahin eine gute und gesunde Zeit!
Wolfgang Hock